Seemänner

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Ein Verband von etwa zehn bis zwölf  olivgrünen Schiffen schipperte auf dem Wasserweg zum Ziel, – dem Marinestützpunkt Olpenitz bei Kappeln an die Mündung der Schlei. Je nach Heimathafen und Fahrstrecke dauerte der Hinmarsch sieben bis neun Tage. Die einzelnen Flusspionierkompanien favorisierten unterschiedliche Routen.

Die „Krefelder“ fuhren vom Niederrhein über den holländische Rijn und Ijssel bis Kampen. Durch das Ijssel-Meer und das verwirrende holländische Kanalsystem (mit Lotsen) zum „Prinzess-Margriet-Kanal“. Von Emden aus durch Ems und Küstenkanal nach Oldenburg und über Hunte und untere Weser nach Bremerhaven.

Im Marinestützpunkt Bremerhaven, den schließlich alle Flusspionierkompanien ansteuerten, wurden die Boote seefest gemacht und mit Kreiselkompass ausgerüstet. Dann fuhr die „Rheinflottille“ über die Nordsee um Neuwerk herum in die untere Elbe ein und von Brunsbüttelkoog bis Kiel-Holtenau durch den Nord-Ostsee-Kanal.

Die „Neuwieder“ und die „Schiersteiner“, vom Mittelrhein kommend, bogen bei Duisburg ab, in den Rhein-Herne-Kanal. Es ging weiter über den Dortmund-Ems-Kanal, die Ems, und wie schon geschildert, nach Bremerhaven.

Die „Nachbarn von Achim“, inzwischen in Neuwied stationiert, fuhren einen kleinen Umweg über den Wesel-Datteln-Kanal, um ihrer Patenstadt Datteln einen Besuch abzustatten.

Dieses „Unternehmen Ostseefahrt“ war keine vergnügliche Schiffstour.

Abenteuer und Romantik hielten sich bei weitem in Grenzen. Es war für alle Beteiligten ein harter „Job“ der in die Knochen ging.

An Bord war es sehr beengt, jeder Raum wurde bis zum letzten Winkel ausgenutzt. Persönlicher Freiraum in der Schiffsunterkunft war Luxus. Hier standen die Kojen neben- und übereinander. Ein Klapptisch gewährte Platz zum Essen und Arbeiten. Die Spinde waren elendig schmal und beim Aufstehen stieß man sich den Kopf. Wenn man sich bewegte trat man sich gegenseitig auf die Stiefel.

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