Geschichte

Schon immer hat die Frage, wie Truppen und Material in ausreichendem Maße über breite, strömungsstarke Flüsse gebracht werden können, die verantwortlichen Heerführer beschäftigt. Zu allen Zeiten wurden Versuche mit freischwimmenden Übersetzmitteln gemacht. Dabei bereitete wenigerer der Transport der Soldaten als vielmehr das Übersetzen schweren Materials Schwierigkeiten.

Es gibt allzu viele Zeugnisse von Einsätzen militärischer Wasserfahrzeuge auf dem Rhein, um davon hier in dieser Homepage berichten zu können. Flottillen der Römer, Kelten, Gallier, Germanen und selbst Ungarn fuhren im Altertum und frühen Mittelalter auf Rhein und Bodensee. Nach Gründung des Karolingischen Reiches war der Rhein oft genug Operationsgebiet deutscher, französischer und selbst englischer Kriegsschiffe. Die normannischen Seefahrer „besuchten“ Köln am Rhein und weiteten ihre Raubzüge teilweise bis in die Mosel aus.

1254 kam es zur Gründung des Rheinischen Städtebundes der Städte Straßburg, Speyer, Worms, Mainz und Köln, die sich verpflichteten, 150 Schiffe mit Armbrustschützen an Bord zu unterhalten, um die gefährdeten Schifffahrtsrechte auf dem Rhein zu wahren. Am Niederrhein sorgten ebenso bewaffnete Boote der Hanse dafür, dass die Transporte zu ihrem Kölner Kontor unterwegs nicht in falsche Hände gerieten.

Auch zu späteren Zeiten, während des dreißigjährigen Krieges, in den Koalitionskriegen, den napoleonischen Kriegen, im deutschen Kaiserreich und schließlich in den  beiden Weltkriegen, – immer wieder wurden militärische Flussformationen, insbesondere auf dem Rhein, für Nachschub- und Sicherungsaufgaben eingesetzt.

Im zweiten Weltkrieg wurde mit der Aufstellung leichter Sturmbootkommandos, schwerer Fährenbataillone und bald auch selbstständiger Landungsbootkompanien begonnen. Im Jahre 1943 wurden Pionierlandungsbataillone formiert, die je nach den Erfordernissen ihrer Einsatzräume mit Schwimmfähren, Landungs-und schweren Sturmbooten bzw. Landungsbrückengerät ausgerüstet waren. Diese „Landungspioniere“ wurden unter dem „Höheren Landungspionierführer“ , -Generalmajor Carl HENKE (22.07.1896 – 27.04.1945) -, zusammengefasst.

Die Landungpionierverbände wuchsen bis Ende des Krieges auf 15.000 Mann an und haben unter widrigsten Umständen bei der Freimachung und Freihaltung der Wasserstraßen und küstennahen Gewässern an allen Kriegsschauplätzen Erstaunliches geleistet und einen hohen Blutzoll dafür gezahlt.

Mit Beginn der großen Rückzüge waren sie zusammen mit Kriegs- und Handelsmarine für über zwei Millionen Menschen oft in letzter Minute noch Brücke in die Freiheit.

Mit dem Namen der ,,Landungspioniere“ und ihrem Pionierführer, General HENKE, die mit äußerster Hingabe ähnliche Aufgaben erfüllten, wie sie später im Aufgabenkatalog der Flusspioniere zu finden waren, ist die Rettung vieler Hunderttausender Soldaten und Zivilpersonen aus den Räumen KURLAND, MEMEL, OSTPREUSSEN, DANZIG, WESTPREUSSEN und POMMERN verbunden.

Mit der Aufstellung der Flusspionierkompanien in der Bundeswehr, wurden für die speziellen Aufgaben beim Überwinden von breiten, strömungsstarken Gewässern, eine zeitgemäße und leistungsstarke Lösung geschaffen.

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