Chronik
Die Flußpionierkompanie 850 ist die älteste Flußpionierkompanie der Bundeswehr.
Echte Vorläufer der Flußpioniere gab es erst ab 1940 durch die damals ins Leben gerufenen Landungspioniere der Wehrmacht.
Das Tätigkeitsabzeichen der Bootskommandanten der Landungspioniere war ein silberfarbener Anker und Steuerrad auf grünem Grund.
Mit dem Namen der Landungspioniere und ihrem Schöpfer, General Henke, ist die Rettung vieler deutscher Menschen aus den Räumen Kurland, Memel, Ostpreußen, Danzig, Westpreußen und Pommern verbunden.
Die Flußpionierkompanie 850, seinerseits Pionier-Fluß-Kompanie (TV) 790, hat bei ihrer Aufstellung im November 1957 das Tätigkeitsabzeichen der Landungspioniere als „Kompaniewappen“ übernommen, um somit die Leistungen des Sonderzweiges der damaligen Pioniertruppe in Ehren zu halten.
01.07.1957
Bildung eines Vorkommandos von 20 Soldaten mit der Bezeichnung
Kommando-Pionier-Fluß-Kompanie
bei der französischen Rhein-Flottille-Nord in Koblenz mit dem Auftrag:
- Ausbildung zur Bootsbesatzung
- Übernahme von Booten
- vorbereiten von Maßnahmen zur Übernahme des französischen Stützpunktes
16.08.1957
Aufstellung der Pionier-Fluß-Kompanie (TV) 790 in Koblenz-Lützel mit Hauptmann Gedamke als Kompaniechef und Feldwebel Braun als Kompaniefeldwebel.
Die festgelegte Stärke bestand aus 113 Soldaten
05.11.1957
Abschluss der Aufstellung, erste Flaggenhissung und Übernahme des Stützpunktes mit folgenden Booten:
- 1 Wohnschiff
- 3 Schlepper
- 9 Landungsboote Typ Mannheim
- 7 Landungsboote Typ Oberwinter
- 6 Y-Boote
- 1 Patrouillenboot
17.02.1958
Erste Kompanieübung bei Braubach Auftrag: Übersetzen eines Panzerbataillons
12.03.1958
Wechsel des Kompaniechefs: Hauptmann Gedamke übergibt an Hauptmann Krüger
06.08.1958
Erster Einsatz bei eine NATO-Übung. Auftrag: Übersetzen eines US Raketenbataillon bei Urmitz
27.08.1958
Lehrvorführung für den 2. Generalstabslehrgang: Auftrag: Überwinden von breiten Gewässern im territorialen Bereich
05.12.1958
Erste Lehrgangsprüfung zum militärischen Bootsführer für den Rheinabschnitt Bingen – Bad Honnef
1958 – 1962
Abgabe von Personal und Material zur Aufstellung von 5 weiteren Flußpionierkompanien
25.07.1959
Planungsinformation: Neuwied wird Endstandort für die Kompanie
01.10.1959
Umgliederung und Umbenennung in Flußpionierkompanie 734
Stärke: 264 Soldaten, 9 Zivilangestellte
11.07.1961
Vorführung von deutschem und französischem Übersetzgerät im Beisein der Generäle der Pioniertruppen beider Länder
30.03.1962
Wechsel der Kompaniechefs: Major Krüger übergibt an Hauptmann Paul
09.10.1962
Öffentliche Ausschreibung der Bauleistungen für Hafen und Kaserne Neuwied
23.10.1962
Erster Truppenbesuch mit Booten in der künftigen Garnison Neuwied, dabei Bootsbesichtigung, Waffen- und Geräteschau und Tauchvorführungen
29.09.1965
Wechsel des Kompaniechefs: Major Paul übergibt an Hauptmann Kugler
16.10.1967
Kürzung der bisherigen STAN-Stärke um 32 Soldaten.
Neue Stärke: 232 Soldaten und 12 Angestellte/Arbeiter
05.11.1967
Erster Tag der offenen Tür am Pegelturm in Neuwied
08.11.1967
Wechsel des Kompaniechefs:
Major Kugler übergibt an Hauptmann Betzing
15.09.1968
Verlegungsbeginn von Koblenz-Lützel nach Neuwied in die neuerbaute General-Henke-Kaserne
05.10.1968
Offizieller Einmarsch in die neue Garnisonsstadt und feierlicher Kompanieappell auf dem Marktplatz.
Tag der offenen Tür mit über 10.000 Besuchern.
06.04.1969
Ehemalige Landungspioniere treffen sich in der Kaserne. Einweihung eines Gedenksteines für die Gefallenen.
01.10.1969
Umgliederung der Kompanie mit gleichzeitiger Verringerung des Stellenplanes:
Neue Stärke: 190 Soldaten und 5 Angestellte/Arbeiter
13.05.1970
Wechsel des Kompaniechefs:
Major Betzing übergibt an Hauptmann Pawalkat
01.10.1971
Wechsel des Kompaniefeldwebels: Hauptfeldwebel Braun übergibt an Hauptfeldwebel Labes
01.04.1973
Umgliederung der Kompanie unter gleichzeitiger Umbenennung in Flußpionierkompanie 881
Neue Stärke: 187 Soldaten und 2 Angestellte
06.09.1974
Wechsel des Kompaniechefs: Oberstleutnant Pawalkat übergibt an Major Windscheif
26.02.1975
Ernennung von Herrn Dr. Hans Schlechter zum ersten “EhrenFlußpionier”
24.04.1980
Ernennung von Herrn Oberbürgermeister Karl-Heinz Schmelzer zum „EhrenFlußpionier”
08.05.1980
(klicken:) Organisationsbefehl für das Inkrafttreten einer neuer STAN der FlussPiKp 850 und 851
01.07.1980
Umgliederung der Kompanie unter gleichzeitiger Umbenennung in Flußpionierkompanie 850
Neue Stärke: 148 Soldaten, 2 Angestellte
01.01.1981
Aufstellung und truppendienstliche Unterstellung des Taucherausbildungszentrums 912 in der General-Henke-Kaserne.
Hauptfeldwebel Peter Schmitz übernimmt als Tauchermeister die fachdienstliche Leitung dieser überregionalen Ausbildung für Pioniertaucher.
11.03.1983
Wechsel des Kompaniechefs: Major Windscheif übergibt an Hauptmann von Bülow
01.10.1986
Umgliederung der Kompanie. Neue Stärke: 139 Soldaten, 2 Angestellte
13.11.1986
Übernahme der Patenschaft über das französische 83. Bataillon d’Engins Fluviaux du Génie aus Kehl/Rhein
17.07.1987
Ernennung des Herrn Beigeordneten Hans Trees zum “EhrenFlußpionier”
17.07.1987 – 18.07.1987
30 Jahrfeier der Flußpionmierkompanie
14.03.1988
Wechsel des Kompaniefeldwebels: Hauptfeldwebel Labes übergibt an Hauptfeldwebel Schmidgen
19.12.1988
Dies ist das Eingangsdatum des Organisationsbefehl Nr. 112/89(H) vom Bundesminister der Verteidigung – Führungsstab des Heeres- mit dem Auftrag, die Flußpionierkompanie 850 zum, 30.09.1989 aufzulösen.
28.09.1989
Die Flußpionierkompanie 850 wird in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, im Rahmen eines feierlichen Auflösungsappelles vom Kommandeur des Pionierkommando 850 von seinem Auftrag entbunden.
30.09.1989
Ein Nachkommando von 35 Soldaten und 2 Zivilangestellten verbleibt als Auflösungskommando in der Kaserne.
31.03.1990
Das Nachkommando wird aufgelöst. Die letzten Flußpioniere verlassen die General-Henke-Kaserne
30.09.1992
Das Taucherausbildungszentrum 912 bleibt weiterhin im Ausbildungsbetrieb und wird innerhalb der General-Henke-Kaserne engräumig eingezäunt.
Stabsfeldwebel Peter Schmitz wird in den Ruhestand versetzt. Hauptfeldwebel Thiede übernimmt die Dienststelle.
21.11.1992
Erstes “FlußPi-Treffen”
Nach der Auflösung unserer Einheit am 30.09.1989 ergreifen die Kameraden
- Harald Hof
- Franz Zang
die lobenswerte Initiative und organisieren ein erstes Treffen.
Die zahlreich erschienenen Teilnehmer verabreden einen Stammtisch einzurichten.
04.12.1992
Erster “FlußPi-Stammtisch” im Lokal “Nette-Klause” am Bahnhof Neuwied
Die Anwesenden erklären ihre Absicht, sich weiterhin regelmässig, jeden ersten Freitag im Monat ungezwungen und formlos zu kameradschaftlichen Begegnungen zu treffen.
Nach Auflösung der Flußpioniere wurden Teile des Fernmeldebataillon 950 aus Andernach in die Neuwieder Kaserne zwischenzeitlich stationiert.
12.08.1994
Diese Truppenteile verlassen nun den Standort Neuwied und verlegen nach Mayen.
Durch Einholen der Bundesdienstflagge und “Entwidmung” der General-Henke-Kaserne ist das fast 26-jährige Wirken der Bundeswehr in Neuwied beendet.
01.06.1995
Die Kreisverwaltung Neuwied erwirbt die ehemalige General-Henke-Kaserne zur künftigen Nutzung als Asybewerberheim.
Durch die Übernahme sollen für etwa 200 Menschen die Lebensbedingungen verbessert und Kosten gespart werden.
29.05.1996
Der “Motor-Yacht-Club Neuwied e.V.” übernimmt das Hafengelände mit allen Hallen und technischen Einrichtungen zur Nutzung als Yachthafen.
21.10.1995
Treffen der “ehemaligen Flußpioniere” im Rahmen eines Oktoberfestes im Bootshaus am Pegelturm in Neuwied.
Oktober2021
Verteilung der Managementaufgaben
Manfred wird ab sofort bei dem Management des FluPi-Stammtischs wie folgt unterstützt:
Klemens Dahlem und Günter Hegel bezüglich Stammtischtreffen / Veranstaltungen
Ingo Mayer beim Schriftverkehr
Friedhelm Stertz für Finanzen / Presse
Für drei Jahrzehnte der Leitung und des Managements der Flusspionier-Stammtisch-Aktivitäten bedanken sich alle Kameraden bei Manfred.
Januar 2022
Schon wieder CORONA
Wegen der Omikron-Variante wurde die Corona-Verordnung nochmals verschärft und hohe Inzidenzwerte zwingen uns die Stammtischtreffen bis auf weiteres auszusetzen.
01.04.2022
SchniPoSa
Kein April-Scherz; mit dem gemeinsamen SchniPoSa-Essen im „Bootshaus an der Rheinbrücke“ wird das regelmäßige Stammtischtreffen wieder aufgenommen.
03.06.2022
Wieder ein Lokalwechsel
Wegen eines Pächterwechsels und umfangreichen Renovierungsarbeiten im „Bootshaus an der Rheinbrücke“ weicht der Stammtisch bis auf weiteres in das „Gasthaus Vering“, Engerser-Landstraße 39, Neuwied aus.
24.08.2022
Schiffstour von Koblenz nach Bacharach (Bilder hier klicken)
30 Jahre Stammtisch der ehemaligen Flusspioniere war der Anlass für eine Schiffstour von Koblenz nach Bacharach mit der Schifffahrtsgesellschaft Gilles auf dem Motorschiff „Stadt Vallendar“.
Bei strahlend sonnigem Wetter begrüßten Klemens Dahlem und Günter Hegel die Kameraden und die jeweilige Begleitung an Bord. Die Vollzähligkeit aller angemeldeten Teilnehmer wurde festgestellt. Nach dem Ablegen leitete Günter Hegel die Veranstaltung mit dem Hinweis auf den Anlass und die für das Management des Stammtischs neu beauftragten Kameraden ein. Mit dieser Überleitung fasste Friedhelm Stertz in einem kurzen Vortrag die Historie, den Sinn und die bisherigen Aktivitäten des Stammtischs zusammen.
Zum Abschluss des Vortrages wurde Manfred Labes und seiner Frau Eva der Dank aller Kameraden für die jetzt 30 Jahre lange, erfolgreiche Führung und Organisation des Stammtischs der ehemaligen Flusspioniere übermittelt. Wohl wissend, dass diese Leistung mit viel Herzblut, Zeitaufwand und Kraft erbracht wurde, bekräftigten die Kameraden diesen Dank mit einem dreifachen „Anker! Wirf!“ und der Überreichung eines Präsentkorbes an Manfred Labes durch Ingolf Mayer und einer Orchidee an Eva Labes durch Günter Hegel.
Für die Beteiligten war dies ein höchst emotionaler Moment.
Günter Hegel leitete das Gedenken an unsere verstorbenen Kameraden. Die Anwesenden erhoben sich hierzu von ihren Plätzen und gedachten gemeinsam der nicht mehr unter uns Weilenden.
Alsbald wurden wir über die Bordrufanlage zu Tisch gebeten und alle durften den hervorragenden Service und die gute Küche an Bord genießen.
Dem Niedrigwasser zum Trotz hatte es einige Tage vor der Schiffstour in Süddeutschland kräftig geregnet und so war der Pegel bei Kaub zwischenzeitlich um 90 cm gestiegen, so dass wir in Bacharach anlegen konnten. Dort hatten wir zwei Stunden Landgang und konnten uns das malerische Städtchen erkunden.
Die zügige Talfahrt brachte uns planmäßig wieder nach Koblenz, wo ein erlebnisreicher und schöner Ausflugstag endete.
02.09.2022
Der Stammtisch ist zurück am Rhein
Nachdem zwischenzeitlich der Pächterwechsel und die Renovierung im „Bootshaus an der Rheinbrücke“ erfolgreich abgeschlossen wurden, findet unser Stammtisch wieder dort statt.