FlussPiKp 801 Krefeld
Das Wappen
Auf rotem Feld steht ein Anker, der Standhaftigkeit bezeugt, belegt mit einem Steuerrad, das Wendigkeit der Wasserfahrzeuge der Flusspioniere verkörpert.
Aufgestellt: 1959
Standort: Krefeld
Wiesbaden-Schierstein (ab 1986)
1986 wurde die Kompanie in eine Geräteeinheit umgewandelt
Durch Umgliederungen des Heeres wurde die Einheit umbenannt:
1973 in Flußpionierkompanie 832
1980 in Flußpionierkompanie 801
Aufgelöst: 1989
Die Kompanie wurde mit Personal aus den bereits bestehenden Flusspionierkompanien 734 (Koblenz) und 735 (Wiesbaden-Schierstein) sowie aus dem schweren Pionierbataillon 717 (Koblenz) aufgestellt.
Die Einheit erhielt die volle Friedensstärke von 263 Soldaten.
Die Flusspionierkompanie 732 war mit Aufstellungsbeginn dem schweren Pionierregiment 705 in Wuppertal unterstellt.
Im Verlaufe der Jahre erlebte diese Einheit mehrere Strukturwandel und wurde hierdurch zweimal umbenannt 1973 in Flusspionierkompanie 832 1980 in Flusspionierkompanie 801.
Der Einsatzauftrag galt für den nördlichen Rheinabschnitt, von Oberwinter bis zu den Niederlanden und die angrenzenden westdeutschen Kanäle.
Diesen Einsatzraum teilte sich die Einheit mit ihren Schwesterkompanien “800“ aus Achim/Neuwied und zeitweise die „733“ vom gleichen Standort.
Das bereits ausgebildete Vorauspersonal für die seinerzeit aufzustellende Flusspionierkompanie 732 wurde im Mai 1959 im Flusspionier-Stützpunkt in Koblenz zusammengezogen. Von hier aus „reisten“ die zukünftigen „Krefelder“ praktischerweise gleich mit ihren Wasserfahrzeugen zum Rheinhafen nach Krefeld. Diese Erstausstattung bestand aus
- dem Stabs- und Wohnschiff „Les Vosges“ (Foto)
- 2 Sicherungsboote Typ „Y“
- 1 Sicherungsboot (ex französisch „P9799“)
- 1 Flusslandungsboot Typ „Oberwinter“
- 1 Flusslandungsboot Typ „Mannheim 51“
Les Vosges
Die „Les Vosges“ diente als Unterkunft für die aufwachsende Kompanie und „Großraum-Büro“ für die Stabs- und Versorgungsteile, weil die britischen Vorbesitzer des Stützpunktes Probleme mit der Fertigstellung ihrer neuen Unterkunft bekamen.
Die „Les Vosges“ wurde 1939 als Begleitschiff für die deutsche Donauflottille gebaut. Sie wurde 1966 an eine Zivilreederei verkauft, die sie nach einem Umbau 1967 als Passagierschiff „Regina“ wieder zu Ferienreisen auf Rhein und Mosel schickte.
Nach einem weiteren Besitzerwechsel und Umbau wurde daraus das kaum noch wieder zu erkennende Urlaubsschiff „Rijn-Poort“ mit gleicher Fahrtstrecke. Von dem Vorgänger, – der britischen Royal Navy -, wurden keine Boote oder anderes Material an die Flusspioniere übergeben.
Ende des Jahres 1959 übernahm die Kompanie einen besenreinen, aber leer geräumten Stützpunkt. Dies hatte allerdings den Vorteil, dass die Flusspionierkompanie 801, nach und nach mit den neu erbauten Pionier-Landungsbooten Typ „Mannheim 59“ und der Pionierfähre Typ “Bodan“ ausgestattet wurde, während andere Flusspioniereinheiten sich noch mit dem „Altgerät“ der Alliierten oder gar mit dem Hohlplattenbrückengerät „abquälen“ mussten. Von den 13 Bodanfähren, die in die Bundeswehr eingeführt wurden, erhielt die Kompanie sechs Exemplare und hatte somit ein ganz hervorragendes Übersetzmittel mit einmaliger Manövrierfähigkeit und Eignung zum Fähreinsatz wie auch zum Brückenschlag. Die restlichen sieben Bodanfähren waren bei der „Mutter aller Flusspioniere“ in Koblenz/Neuwied (Flusspionier-kompanie 850) stationiert. Diese beiden „Bodan-Kompanien“ waren ganz besonders in der Lage, die von der NATO geforderten Übersetzleistungen problemlos zu erfüllen.
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1961 Bergung des Küstenmotorschiffes BARBARA in Krefeld
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1962 Teileinsatz bei der Flutkatastrophe im Hamburger Umland
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1962/1963/1985 Pionier-Schlepper im Einsatz als Eisbrecher im Krefelder-Hafengebiet
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1963 Heizöltransport von Rotterdam nach Krefeld
- 1962 Heeresübung FALLEX bei Rees
- 1964 Öl-Alarm im Rheinhafen Krefeld
- 1965 Herbstübung REGENBOGEN
- 1970 Gefechtsübung BIBER im Raum Oberwinter
- 1976 Großübung HERBSTZEITLOSE bei Xanten
- 1977 Heeresübung AUTUM SALES
- 1978 Gefechtsübung REFORGER
- 1980 Großübung CARGO CANOE
- 1981 Großübung SICHERE HEIMAT
- 1982 Großübung SCHWARZER ANKER II
- 1982 Großübung STARKE WEHR
- 1983 Großübung SCHWARZER ANKER III
- 1983 Großübung AQUAMARINE
1972 leistete die Kompanie Hilfe bei der Bergung eines 600 Jahre alten Schiffswracks im Krefelder Osthafen.
An der Hohenzollernbrücke in Köln wurden 1977 Bauarbeiten unterstützt.
Die Bergung einer gesunkenen Motorjacht erfolgte 1978 in Hitdorf.
Von 1971 bis 1984 sammelten Kompanieangehörige 140.000 Deutsche Mark für den „Bund Deutscher Kriegsgräberfürsorge“.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Kompanie, hat die Stadt Krefeld am 26.08.1984, die Patenschaft über „ihre“ Flusspioniere übernommen. Der im Aufstellungsbefehl angekündigte Standortwechsel konnte wegen fehlender Haushaltsmittel im Bundeswehr-Etat nicht realisiert werden. Über diese Entwicklung war in Krefeld weder die Truppe noch die Stadt enttäuscht.
Die Flusspionierkompanie 801 wurde am 30.09.1986 von ihrem Auftrag entbunden und in eine Geräteeinheit im Standort Wiesbaden-Schierstein umgewandelt. Das Stammpersonal, – Berufs- und Zeitsoldaten -, wurden auf andere Dienstposten in verschiedenen Standorten versetzt und die wehrpflichtigen Soldaten leisteten ihre Restdienstzeit in fremden Truppenteilen ab. Mit den sechs erfolgreichen Pionierfähren Typ „Bodan“ wurde nunmehr die – noch – weiter bestehende Kompanie 800 in Neuwied ausgestattet.
Die Auflösung der Geräteeinheit erfolgte mit Wirkung zum 31.03.1989.
Hatte man nach längerem Suchen (egal ob auf dem Landwege oder zu Wasser) die Kaserne endlich gefunden, staunte man zunächst über ihr äußeres Erscheinungsbild und dachte sich: „Das ist keine Kaserne, – das ist ein Fabrikgelände“!
Aber nicht nur das Auge musste sich an das ungewohnte Bild einer militärischen Anlage, – die so erheblich vom Bundeswehrstandard abwich -, gewöhnen; eine erheblich längere Zeit der Gewöhnung brauchte die Nase.
Der Suchende rätselte: „Was um Himmels Willen wird in dieser Fabrik hergestellt“? Meistens dauerte es nicht lange, bis der Besucher darüber aufgeklärt wurde, dass der aufdringliche Geruch nicht aus der Kaserne kommt.
Dieser „Duft“, der den Stützpunkt permanent umschwebte, war eine Mischung von Gerüchen, die eine Reihe von Firmen im Rheinhafen als Nebenprodukt erzeugten. Es brauchte schon einige Wochen und Monate bis eine „fremde Nase“ sich auf die widrigen Umweltbedingungen eingestellt hatte.
Kompaniechefs
- Major PENßLER
- Major TAUBMANN
- Hauptmann HOPF
- Major LALYKO
- Oberstleutnant FOURNIER
- Major ALTROGGE
- Major BANSEMER
Kompaniefeldwebel
- Hauptfeldwebel FLÜCKEN
- Hauptfeldwebel JÄGER
- Hauptfeldwebel BORGHOFF
- Hauptfeldwebel HÜBKE
- Hauptfeldwebel SCHÖPS
- Hauptfeldwebel GLINDMEIER