Unsere Werft: Pionier Instandsetzungsstützpunkt 883
Das Wappen
Das dreigeteilte Wappenschild zeigt im unteren roten Feld ein schwarzes Zahnrad, das den Instandsetzungsauftrag symbolisiert. Der Propeller auf blauem Grund im Innenteil des Zahnrades weist auf die Spezialisierung für Wasserfahrzeuge hin.
Die drei Lilien auf hellblauem Grund im linklen Teil sind das Wappen der Landeshauptstadt Wiesbaden, der Reichsapfel im rechten Teil das Wappen des Wiesbadener Stadtteils Schierstein.
Das Gelände des ehemaligen Pionier-Instandsetzungsstützpunktes 883 wurde nach dem zweiten Weltkrieg von der US-Armee nutzbar gemacht, mit Feldhäusern und Wellblechhallen bebaut und die Uferanlage ausgebaut.
1949 erfolgte die Grundsteinlegung für eine Instandsetzungs-und Versorgungsbasis der US-Navy Rhine-River-Patrol. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme im Jahre 1953, arbeiteten rund 200 US-Soldaten und 100 meist deutsche Zivilbedienstete für die Einsatzbereitschaft dieser Spezialtruppe der 7. US-Armee.
1957 begannen die Verhandlungen der US-Armee mit der deutschen Bundeswehr betreffs der Inbetrienahme des technischen Stützpunktes, einschließlich des Zivilpersonals und deren Aufgaben. Leider hatten nur die Beschäftigten der Abteilung für die Bootsinstandsetzung die Möglichkeit von der Bundeswehr übernommen zu werden.
Am 01.07.1958 wurde im Rahmen der Gesamtübergabe des US-Marinestützpunktes Schierstein, (Rhine River Patrol) der “Boots-Inststandsetzungs-Stützpunkt” von der Bundeswehr übernommen.
Es entstand der Instandsetzungsstützpunkt TV, der dem Wehrbereichskommando IV unterstellt wurde.
1961 erfolgte die Umbenennung in Pionier Instandsetzungsstützpunkt 744 und im Jahre 1971 in Pionier-Instandsetzungsstützpunkt 883.
Der Pionier Instandsetzungsstützpunkt 883, – von den Flusspionieren vertrauensvoll nur “Unsere Werft” genannt -, war die einzige Einrichtung des Heeres, die schwimmendes Gerät der Pioniertruppe in der höchsten Erhaltungsstufe (4) instandsetzte.
Das für die Erfüllung des Auftrages fachtechnisch speziell geprägte Personal bestand ausschließlich aus Zivilbediensteten.
Das Unterstellungsverhältnis wechselte 1976; truppendienstlich unterstand der Stützpunkt jetzt dem schweren Pionierregiment 85, dem späteren Pionierkommando 850.
Für den besonderen Aufgabenbereich der Instandsetzung und der Ersatzteilversorgung war das Materialamt des Heeres verantwortlich.
Die Instandsetzung beinhaltete die Fachbereiche Bootsbau, Motoreninstandsetzung, Elektrik, Waffeninstandsetzung (Bootsbewaffnung), Funk- und Radartechnik.
Begonnen wurde mit der Instandsetzung der von den alliierten Streitkräften übernommenen Wasserfahrzeuge. Später kamen deutsche Boote, wie das Pionier-Landungsboot Typ „Mannheim“, die Pionierfähre Typ „Bodan“, der Pionierschlepper, die Die Pionier-Sicherung- und M-Boote aller Bauarten hinzu.
Die Instandsetzung wurde bis zur Materialerhaltungsstufe 4 (Depot-/Hauptinstandsetzung) durchgeführt. Nach der Teilunstestellung unter das Materialem,t des Heers im Jahre 1976 bekam der Stützpunkt den Status eines Heeresinstandsetzungwerkes und wurde zusätzlich mit der Baugruppen Instandsetzung für Radkraftfahrzeuge, der Hauptinstandsetzung von Hohlplattenpontons sowie mit Sonderprogrammen des Materialamt des Heeres.
Seit Übernahme des späteren Schwimmbrückenbatäillons 850 in die Bundeswehr, wurden auch die Halbbrücken MLC 100 und die Pioniergroßfähren MLC 100 instandsetzungsmäßig betreut.
Neben den Instandsetzungsleistungen am Standort, waren die Fachleute des Stützpunkts Kies auch stets vor Ort bei der Truppe, sei es bei Heeresübungen, den jährlichen Lehrübung RHEIN oder beim Seezielschießen an der Ostsee.
1958 – 1967 Jakob Weiskopf
1967 – 1982 Johannes Schneider
1982 – 1994 Heinrich Böcher